Welche Alternativen gibt es?
Bei entzündlich geprägten Gelenkschmerzen – insbesondere im Rahmen der Arthrose – kommen neben NSAR auch nicht-medikamentöse Maßnahmen (z. B. Physiotherapie, Gewichtsreduktion, Bewegung) sowie medikamentöse Alternativen infrage:
🔹 Pflanzliche Präparate wie z.B. hochwertige Brennnesselblätterextrakte
Ein spezieller Trockenextrakt aus Brennnesselblättern (Hox alpha) enthält entzündungsmodulierende Inhaltsstoffe wie 13-Hydroxyoctadecatriensäure (HOTrE), die unter anderem die Aktivität von entzündungsfördernden Zytokinen wie IL-1ß und TNF-alpha hemmen können.
Eine retrospektive Analyse von Praxisdaten (Deutscher Schmerzkongress 2024) ĂĽber 12 Wochen zeigte:
- Eine ähnliche, teils leicht bessere Schmerzlinderung im Vergleich zu NSAR.
- Ein deutlich günstigeres Nebenwirkungsprofil – nur 13 % berichteten über Nebenwirkungen (vs. 47 % unter NSAR).
- Weniger TherapieabbrĂĽche aufgrund unerwĂĽnschter Wirkungen.
Wichtig: Auch wenn die Ergebnisse vielversprechend sind, handelt es sich um eine retrospektive Registeranalyse. Weitere Studien, insbesondere mit prospektivem Design, wären zur endgültigen Bewertung hilfreich.
🔹 Enzympräparate (z. B. Trypsin, Bromelain, Rutosid)
Eine 2016 publizierte Meta-Analyse (Daten aus 6 randomisierten, kontrollierten Studien mit ĂĽber 700 Patient:innen) hat die Wirkung einer oralen Enzymkombination (OEC) im Vergleich zu Diclofenac untersucht:
- Gleichwertige Wirksamkeit in Bezug auf Schmerzreduktion und Gelenkfunktion (gemessen am Lequesne-Index).
- Weniger Nebenwirkungen: Deutlich geringere Rate an unerwünschten Ereignissen, insbesondere im Magen-Darm-Bereich (z. B. abdominale Beschwerden: 3,2 % vs. 8,6 %).
- Geringere Leber- und Blutbildveränderungen im Labor unter OEC im Vergleich zu NSAR.
Diese Ergebnisse sprechen für eine gute Verträglichkeit – besonders bei längerfristiger Anwendung.
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