Kritik am Vorgehen des US-Gesundheitsministers
Dass ausgerechnet das US-Gesundheitsministerium einen Bericht veröffentlicht, der den Eindruck eines belegten Risikos erweckt, ist problematisch. Fachgesellschaften, Kinder- und Jugendpsychiater:innen und auch internationale Behörden haben die Aussagen deutlich zurückgewiesen. Der Vorstoß wirkt weniger wissenschaftlich fundiert als politisch motiviert – und er hat das Potenzial, Schwangere zu verunsichern, sie von einer sicheren Behandlung abzuhalten und damit tatsächlich Risiken für Mutter und Kind zu erhöhen.
Besonders irritierend ist, dass im selben Atemzug die Nutzung von Leucovorin (einer Folinsäure-Variante) als mögliche Therapie bei Autismus ins Gespräch gebracht wurde – obwohl die Evidenz dafür äußerst schwach ist. Dieser Schritt lässt eher Willkür und politische Profilierung erkennen als verantwortungsbewusste Gesundheitspolitik. |