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Kontaktgebühr bei Arztbesuchen
warum die Deutsche Schmerzliga e.V. sie ablehnt

Kontaktgebühr bei Arztbesuchen –
warum die Deutsche Schmerzliga sie ablehnt!

Worum geht es?

Immer wieder wird in Politik und Medien über die Einführung einer sogenannten Kontaktgebühr bei Arztbesuchen diskutiert. Dabei müssten Patientinnen und Patienten bei jedem Praxisbesuch einen Betrag aus eigener Tasche zahlen. Begründet wird dies oft mit der Hoffnung, „unnötige“ Arztkontakte zu verringern und Kosten zu sparen.

Ein Blick zurück: die frühere Praxisgebühr

Von 2004 bis 2012 gab es bereits eine ähnliche Regelung: die Praxisgebühr von 10 Euro beim ersten Arztbesuch pro Quartal. Sie wurde 2013 abgeschafft, weil sie sich nicht bewährt hat:

  • Die erhoffte Steuerung der Arztkontakte blieb aus.
  • Der bürokratische Aufwand war hoch.
  • Viele Menschen mit wenig Geld verzichteten aus Angst vor zusätzlichen Kosten auf notwendige Arzttermine.

Warum eine Kontaktgebühr gerade für chronisch Kranke
problematisch ist

Für chronisch kranke Menschen sind regelmäßige Arztkontakte unverzichtbar: Kontrollen, Rezepte, Verordnungen, Schmerztherapie, Mitbetreuung durch Fachärztinnen und Fachärzte. Eine Gebühr pro Besuch würde sie besonders hart treffen. 

Unsere Bedenken:

  • Finanzielle Belastung: Wer viele Termine braucht, zahlt besonders viel.
  • Gefährliche Verzögerungen: Aus Kostengründen könnten wichtige Kontrollen verschoben oder ausgelassen werden. Das erhöht das Risiko von Komplikationen.
  • Keine echte Kostenersparnis: Weniger Arztbesuche führen oft zu schlechter eingestellter Therapie – und am Ende zu teureren Krankenhausaufenthalten.
  • Mehr Bürokratie in den Praxen: Verwaltung und Einzug von Gebühren kosten Zeit, die für die Behandlung fehlt.
  • Ungleichheit wird größer: Menschen mit geringem Einkommen, die ohnehin häufiger chronisch krank sind, wären besonders belastet.

Unsere Position

Die Deutsche Schmerzliga e.V. lehnt die Wiedereinführung einer Kontaktgebühr entschieden ab. Sie ist sozial ungerecht, gesundheitlich riskant und hat sich bereits in der Vergangenheit als untauglich erwiesen.

Statt Patienten durch zusätzliche Zahlungen abzuschrecken, brauchen wir:

  • Starke hausärztliche Steuerung und Koordination, damit Versorgung sinnvoll gelenkt wird.
  • Bessere Nutzung von Telefon- und Videosprechstunden, um unnötige Wege zu vermeiden.
  • Bessere Aufklärung über sinnvolle Präventionsmaßnahmen und frühzeitige Spezialisierung des Behandlungspfades, um unnötige Kosten zu vermeiden und frühzeitig ursachenorientiert gegenzusteuern.
  • Weniger Bürokratie in den Praxen, damit mehr Zeit für Patientinnen und Patienten bleibt.
Gezielte Unterstützung chronisch Kranker, um Folgekosten und Leiden zu lindern.

Unser Fazit

Eine Kontaktgebühr belastet besonders die, die ohnehin am stärksten von Krankheit betroffen sind. Chronisch kranke Menschen brauchen verlässlichen und barrierefreien Zugang zur medizinischen Versorgung – keine zusätzlichen Hürden.

Deutsche Schmerzliga e.V. – für eine patientengerechte Versorgung ohne Kontaktgebühr.

Wenn Sie uns Ihre Meinung dazu mitteilen wollen,
dann schreiben Sie uns gerne an:

info@schmerzliga.de
Stichwort: Kontaktgebühr bei Arztbesuchen

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